In Bad Deutsch-Altenburg nahe der Donau liegt das älteste Römermuseum Österreichs. Im Stil einer römischen Landvilla gebaut bietet das Museum Carnuntinum seit 1904 nicht nur den Raum für die dauerhafte Präsentation der wichtigsten Originalfunde aus Carnuntum, sondern bildet auch den eleganten Rahmen für Sonderausstellungen.
Museum Carnuntinum
Das Haus
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rückte die antike Stadt Carnuntum in den Mittelpunkt der Forschung – die „…Fundobjecte aus dem Gebiete von Carnuntum und Umgebung“ suchten ein Haus. Die Mitglieder des 1885 gegründeten „Vereins Carnuntum“ errichteten mit Spenden das Gebäude in architektonischer Anlehnung an eine römische Landvilla. Es wurde am 27. Mai 1904 von Kaiser Franz Joseph persönlich eröffnet.
Die umfangreiche archäologische Sammlung des Landes Niederösterreichs macht es möglich, dem Besucher wechselnde Sonderausstellungen zu präsentieren. Auch laufende Forschungsprojekte bringen neue Erkenntnisse zum Leben im antiken Carnuntum.
Im Eingangsbereich zeigt sich die Inszenierung einer antiken Mithrasgrotte, Kultstätte der orientalischen Gottheit MITHRAS mit dem bislang größten bekannten Kultbild des Gottes, das 1894 im sogenannten Mithräum III östlich der Zivilstadt ausgegraben wurde und Ende des 19. Jahrhunderts die Erforschung Carnuntums weiter vorantrieb. Auf zwei Ebenen ist im Museum Carnuntinum Raum für Sonderausstellungen.
A.D. 313 Von Carnuntum zum Christentum
Die Sonderausstellung (Ausstellungsdauer bis November 2016)
Bereits zu Beginn des 4. Jahrhunderts wurden die Weichen für die zukünftige Entwicklung des Abendlandes gestellt. Die Siege Konstantins über Maxentius an der Milvischen Brücke (312 n. Chr.) und schließlich über Licinius I. in der Schlacht von Chrysopolis (324 n. Chr.) ebneten den Weg für die Alleinherrschaft Konstantins und darüber hinaus für die Ausbreitung des Christentums.
Die Ausstellung zeigt den Sieg des Christentums über die Götter des Olymps als Momentaufnahme von einem kritischen Zeitpunkt der Weltgeschichte. Es wird die Zeitspanne von der Neuordnung des Reiches unter Diokletian (284–305 n. Chr.) bis zur Alleinherrschaft des Konstantin (324 n. Chr.) im Carnuntiner Umfeld thematisiert. Der Siegeszug des Christentums nahm seinen Ausgang in der Kaiserkonferenz von 308 n. Chr., die in Carnuntum stattfand, und gipfelte in der Mailänder Vereinbarung von 313 n. Chr.
Eine Vielzahl an archäologischen Funden wie auch das Modell einer frühchristlichen Kirche geben einen spannenden Einblick in heidnische Kulte und das spätantike Christentum am Donaulimes. Anhand der Bilder und Gebrauchsgegenstände, aber auch im langsamen Wandel der Sitten und Gebräuche, wird der kulturelle Umbruch noch für den heutigen Betrachter nachvollziehbar.