Die Landschaft
Der Nibelungengau liegt zwischen Ybbs und Melk: hier durchfließt die Donau auf ca. 30 km eine hügelige Landschaft, unterbrochen von kleinräumigen Flussniederungen bei Ybbs und Melk. Das Nibelungenlied, das Rüdiger von Bechelaren (=Pöchlarn) erwähnt, gab der Tourismusregion seinen Namen.
Auf 36 km ist die Wachau eine der landschaftlich reizvollsten Durchbruchstäler Mitteleuropas. Gegen den rauen Norden hat die Wachau windgeschützt ein besonders mildes Klima, geeignet für den Anbau von Wein – das Kleinklima ist auch Grundlage für eine lange Siedlungstätigkeit. Sowohl die unberührte Natur als auch die außergewöhnliche Kulturlandschaft brachten der Wachau zahlreiche Prädikate und Auszeichnungen.
Seit 2000 ist die Wachau UNESCO Weltkulturerbe.
Donauregion Nibelungengau-Wachau
Nibelungengau in der Römerzeit
Flussniederungen bei Ybbs, Pöchlarn und Melk ermöglichten eine Stationierung von Truppen, um den Handelsverkehrs auf der Donau zu kontrollieren und die Gebiete im Barbaricum zu beobachten.
Aus Ybbs ist eine Inschrift über den Bau eines Burgus bekannt, auf dem Felssporn in Spielberg bei Melk kam beim Bau der Donaubrücke ein spätantiker Turm zutage. Römische Gebäude wurden in Neumarkt an der Ybbs zur Sicherung des Flussüberganges und bei St. Veit /Sarling entdeckt.
An der Mündung der Erlauf in Pöchlarn bauten die Römer ein Kastell auf Schotterinseln – der nördliche Teil ist vom Strom weggeschwemmt. Bereits in der Renaissance berichtete der Gelehrte Wolfgang Lazius (1514 – 1565), dass die Donau über römische Mauern und Pflaster floss. Vom römischen ARELAPE sind Türme der Befestigung erhalten und konserviert.
Die Wachau zur Römerzeit
Am Ausgang des Engtales der Wachau errichteten die römischen Soldaten eine Kastellanlage bei Mautern – als eines der ersten Kastelle in der Provinz Noricum. Als strategisch wichtiger Punkt konnte hier der Flussübergang kontrolliert werden: Handelswege nach Norden wurden bereits prähistorisch genutzt, parallel zur Bernsteinstraße.
Das Kastell Mautern/Favianis weist eine lange Benutzung auf: bis Ende des 6. Jahrhunderts sind Gräberfelder nachgewiesen. Die Lebensbeschreibung des Heiligen Severin gibt uns ein gutes Bild der politischen verhältnisse und des alltäglichen Lebens am Ende des Römischen Reiches.
Mehrere Wachttürme, sogenannte burgi sicherten in der Spätantike das unüberschaubare Flusstal der Wachau. Die gut erhaltenen Türme liegen in St. Lorenz, in Bacharnsdorf und am Ende des Windstalgrabens vor Mautern.