Das Stift Klosterneuburg feiert 2014 sein 900-jähriges Bestehen, auf dem Führungsangebot der „Sakralen Tour“ erfährt der Besucher vom Ursprung eines lang genutzten Siedlungsplatzes.
900 Jahre Stift Klosterneuburg und die Geschichte vor der Legende
Das Sift
Der Legende nach wurde das Stift Klosterneuburg an jener Stelle errichtet, an der der Babenberger-Markgraf Leopold III. nach neun Jahren den verlorenen Brautschleier seiner Frau Agnes auf einem Holunderstrauch wiederfand. Tatsächlich hatten schon die Römer diese Stelle auserkoren, um hier zu siedeln. Auf den Ruinen ihres Lagers entstand 1113 zunächst die Residenz des Markgrafen, ein Jahr später dann das Stift.
Im Bereich des Stiftplatzes befand sich das römerzeitliche Kastell, das westlichste der Provinz Pannonien. Jede Ausgrabung in diesem Bereich förderte römische Reste zu Tage, aber auch mittelalterliche Bauten konnten freigelegt werden, so die um 1200 errichteten Capella speciosa.
Sakrale Tour – Inschriften und Grabsteine als Zeugen der römischen Vergangenheit
Die Ausstellung
Im Rahmen der „Sakralen Tour“ ist ein Ausstellungsraum mit römerzeitlichen Fundstücken zu besichtigen. Ein dreidimensionales Modell des Römerkastells und der mittelalterlichen Bauten lassen die lange Benutzung des Platzes erkennen.
Bereits im 19. Jahrhundert kamen Funde von Militärdiplomen, Inschriftsteinen und Ziegelstempel zutage, die auf einen militärisch besiedelten Platz verwiesen. In einer Ausgrabung im Bereich des Stiftes entdeckte man in einem Brunnenschacht viele Römersteine, ein Sensationsfund. Viele dieser Steine sind heute in der Ausstellung zu sehen.
Täglich werden mehrere Führungen durch das mittelalterliche Stift angeboten. Die „Sakrale Tour“ dauert etwa 60 Minuten und führt zu Stiftkirche, Verduner Altar, Kreuzgang, Leopoldskapelle und zu den Kunstschätze des Spätmittelalters.