Wie wurde das Wort in der Antike verwendet?
Zunächst als technischer Begriff der Landmessung
Die Sprachwurzeln liegen im Adjektiv limus (quer), stecken im Wort limen (Schwelle) und fanden sich in der limitatio. Darunter verstand man Wege, die bei der Einteilung von Feldern angelegt wurden, eben zur Begrenzung von Grundstücken.
Im Chattenkrieg: entwaldete Schneisen
Als militärischer Begriff taucht limes, -itis maskulinum im 1. Jahrhundert auf, als im Chattenkrieg Schneisen durch die unwegsamen Wälder geschlagen wurden. Limes bedeutete also im weitesten Sinn einen gebahnten Weg. Den entwaldete Schneisen folgten bewachte Straßen, die zur Eroberung eines Gebietes dienten (Quelle: Sextus Julius Frontinus, Militärschriftsteller im 1. Jh., „Strategemata“).
Weg? Sperranlage? Grenze?
Gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. verwendet der Schriftsteller Tacitus für die Reichsgrenze selbst die Bezeichnung limites imperii et ripae in seinen Werken „Agricola“ und „Germania“). Durch „Grenzwall“ und „Grenzfluss“ sollten das Reich in seiner durch Eroberungen gewonnen Ausdehnung gesichert werden.
Auch in der Spätantike behielt der Begriff seine Bedeutung bei, so sind im Ämterverzeichnis Notitia dignitatum milites limitanei et riparinenses erwähnt, frei übertragen: Truppen des Limes und der Flussgrenzen.